Löwenzahnblüten-Gelee
Derzeit leuchten die gelben Blüten des Löwenzahns weithin in den Wiesen und Weingärten. Auch in meinem Garten ist der Löwenzahn ein willkommener Gast. Vor dem ersten Rasenschnitt habe ich noch schnell die größten Blüten aus der selbstverständlich ungedüngten Wiese gesammelt, um daraus ein herrlich aromatisches Gelee zu bereiten.
So ein Löwenzahngelee ist vielfältig verwendbar. Als Honigersatz gepriesen bietet es sich als Brotaufstrich oder zum Süßen von Tees und Desserts an. Die leicht bittere Note passt aber auch zu Käse und Gegrilltem. Es ist realtiv einfach zuzubereiten, nur das Verlesen der Blütenblätter ist, sofern man es ganz genau nimmt, eine Geduldsprobe. Von den zahlreichen Rezeptversionen, die sich im Internet aufstöbern lassen, habe ich die untenstehende Variante für mich ausgewählt. Für Kochbuchliebhaber habe ich an dieser Stelle selbstverständlich einen Tipp bereit: Michael Machatschek, Elisabeth Mauthner, Speisekammer aus der Natur. Bevorratung und Haltbarmachung von Wildpflanzen, Wien 2015
Zubereitung: Für 100 Gramm gelbe Blütenblätter (weitgehend ohne grüne Teile) verwende ich 0,5 l Wasser, Saft von 1/2 Zitrone und 500 g Gelierzucker 1:1 (bei 1:2 die halbe Zuckermenge). Die Blütenblätter werden mit kochendem Wasser aufgegossen und ca. 24 Stunden im Topf stehen gelassen. Danach die Blütenblätter abseihen und die gewonnene Flüssigkeit mit Zucker und Zitronensaft vermengen. Nun das Blütenwasser ca. 5 Minuten kochen lassen, nach eine Gelierprobe in saubere Gläser füllen und diese sofort verschließen.
Das frische Gelee musste ich natürlich sofort verkosten und auch gleich ins nächste Abendessen einbauen. Mein Liebster hat es für ein Salat-Dressing verwendet. Es war unser erster Salatteller der heurigen Saison mit gemischten Salatblättern aus dem eigenen Garten, nämlich Blutampfer und Rucola garniert mit einer Hand voll Gartenkräuter. Das Löwenzahndressing war eine Wucht und ist durchaus Calamansiessig vergleichbar. Und so haben wir es zubereitet: 1 EL Löwenzahngelee, ein Schuss frisch gepresster Orangesaft, etwas mehr Zitronensaft, etwas Olivenöl (Walnussöl wäre noch besser) und ein wenig Salz. Das Dressing passt vor allem zu Blattsalaten mit bitter-herbem Geschmack und kräftiger Struktur. Also, auf in den Garten zum Blütensammeln!
wow, klingt interessant!