Von Karotte und Suppe
Smoothie war gestern – Suppe ist heute, so vermeldete neulich die Presse. “soup up your life” heißt ein demnächst erscheinendes Kochbuch, das diesem Trend gerecht wird. Ein anderes trägt den Titel “clean cooking”. Und, man höre und stauen, dies ist nichts anderes, als das, was unsere Omis ganz selbstverständlich gemacht haben, nämlich täglich frisch mit eigenen und regionalen Produkten zu kochen. “Frisch gekocht”, so lautet auch eine mittlerweile schon langjährige und täglich laufende Kochshow des ORF. Täglich mit frischen Produkten zu kochen, war und ist für uns stets eine Selbstverständlichkeit. Dazu brauchen wir an sich keinen neuen Trend, aber so ein Trend kann sehr wohl anregend sein.
Verbinden wir also die Trends von “souping” und “clean cooking” und kochen wir unser eigenes Süppchen! Denn, ein Teller Suppe passt hervorragend zur aktuellen Jahreszeit, sei es angesichts der noch immer winterlichen Temperaturen, der mehr oder weniger religiös motivierten Kuren (zB. Fastenzeit, Frühjahrskur) oder einfach weil Suppe bekömmlich ist und gut schmeckt. Ich entscheide mich für eine Suppe aus Karotten, denn dieses Wurzelgemüse ist eines jener Gartenprodukte, das während der gesamten Wintersaison reichlich aus regionaler Produktion zur Verfügung steht und das vielleicht so manche/r noch selbst aus Eigenbau eingelagert hat.
Ich habe mich in der letzten Saison zum allerersten Mal im Karottenanbau versucht, und zwar im Hochbeet. Es hat auf Anhieb funktioniert und die Ernte war reichlich. Ich war schlichtweg begeistert, wie einfach das war. Die Pflege ist zwar aufwändig, aber trotzdem unkompliziert: Einmal in lockerer Erde (von Vorteil ist eher sandiger Boden) ausgesät, muss das Saatgut stets feucht gehalten werden. Gut ist es auch, das Gemüse mit einem Netz zu schützen sowie gemeinsam mit Zwiebeln zu kutlivieren. Es gibt verschiedene Sorten, die unterschiedlich lang reifen. Junge Karotten sind besonders zart, späte Sorten meist intensiver im Geschmack. Zweitere eignen sich eher zur Lagerung für dem Winter. Die Karotte ist ein wichtiges Wurzelgemüse, das aus der heimischen Küche nicht wegzudenken ist. Für Suppen und Schmorgerichte sind sie unverzichtbar, manche mögen den puren Geschmack in Form von Salat, als gedünstetes bzw. glaciertes Gemüse oder aber auch als Cremesuppe.
Eine Karottensuppe kann klassisch zubereitet werden – ähnlich der Pastinakencremesuppe – oder aber auch ein wenig pfiffiger mit exotischer Note. Die dazu benötigten Zutaten wie Chili und Ingwer kurbeln den Kreislauf an und wämen den Körper an kalten Tagen.
Zubereitung: Für 4 Personen 40 g klein gehackte Zwiebel und 5 g gehackten od frisch geriebenen Ingwer in Butter anschwitzen, dann 500 g Karottenwürfel sowie feingehackte Chili (1/2 Schote) beifügen und ca. 3-4 Min mitschwitzen; dann mit 1l Gemüsebrühe aufgießen und 20 min köcheln lassen; alles mixen und mit 20 g Creme fraiche (Anm. Kokosmilch passt sicher auch gut) und dem Saft von 2 Orangen verfeinern, mit Salz und Pfeffer würzen und sofort servieren.
Die Rezeptanregung stammt aus folgendem Kochbuch: “Köstlich und gesund. Die besten Rezepte“, München 2001, S. 58