Birnen-Suppe (vegetarisch)
Derzeit verfärbt sich das Laub und ganze Landschaftstriche präsentieren sich in herbstlich leuchtenden Gelb- und Rottönen. Allmählich stellt sich das Wachstum in der Natur ein. Mit dem Laubfall beginnt der optimale Zeitpunkt fürs Pflanzen von Bäumen und Sträuchern. Da die Herbstzeit nicht nur Pflanzzeit ist, sondern auch mit dem Genuss von reifen Birnen assoziiert wird, erwäge ich das Anpflanzen eines Birnbaums.
Ein Birnbaum ist abgesehen von den für Obstbäume üblichen Schnittmaßnahmen pflegeleicht. So stellt er wenig Ansprüche an den Boden, mag allerdings keine allzu nassen Böden. Anders verhält es sich mit dem Klima. Diesbezüglich zeigt er sich durchaus etwas empfindlich und mag es schon zeitig im Jahr warm. Eine geschützter Standort ist daher empfehlenswert. Derartiges findet sich meist vor einer Haus- oder Gartenmauer, die im günstigen Fall nach Süden oder Westen weist. Dort lässt sich die Birne und auch anderes Kern- und Steinobst als Spalierbaum erziehen. “Erziehung am Spalier” meint das Formen einer Baumkrone in flächiger Ausdehnung mit Hilfe eines Gerüsts, das aus Holz oder Draht errichtet wird. Für die Birne empfiehlt sich die Erziehung in Palmettenform mit in Reihen waagrecht abstehenden Ästen entlang eines vertikalen Stammes. Für Äpfel und auch wärmeliebendes Steinobst wie dem Pfirsich ist die Fächerform mit diagonl geführten Ästen besser geeignet. Der Spalierbaum ist gegenüber der freistehenden Baumform platzsparend und eignet sich daher besonders für Kleingärten oder bei anderen Platzproblemen im Garten. Außerdem lassen sich diese Bäume leichter beernten, sind aber im Gegenzug nicht so ertragreich, wie große freistehende Bäume. Eine derartige Erziehung eines Baumes erfordert sehr viel Geschick beim Formschnitt. Bei mangelnder Kenntnis sowie Erfahrung bietet der Fachhandel entsprechend vorgeformte Produkte, die in der Folge nur mehr einen jährliche Erhaltungschnitt benötigen.
Folgende Pflanztipps gilt es generell zu beachtet:
- Das Pfanzloch großzügig bemessen und optimalerweise in doppelter Größe vom Wurzelballen ausheben;
- Die Bodensohle ein wenig auflockern und etwas frische Erde vermengt mit Lauberde einfüllen;
- Den Ballen einstellen und ausrichten, danach mit Erde auffüllen, rund um den Stamm festtreten und gut wässern;
- Der Stamm sollte im gleichen Niveau wie zuvor im Topf eingepflanzt werden.
- Abschließend rund um den Stamm einen Gießrand formen, damit das Wasser an der richtigen Stelle versickert.
- Im ersten Jahr regelmäßig jeden dritten Tag gießen. Vor einer Hausmauer ist es meist ein wenig trocken, daher sollte man auch in den Folgejahren den Baum ab und zu mit einer Wassergabe verwöhnen.
Die Birne, die zum Kernobst zählt, kommt aus Kleinasien und wurde mit den Römern in Europa heimisch. Die deutsche Bezeichnung Birne (lat. pyrus) leitet sich vom griechischen Begriff “pyr” für Feuer ab. Von den Römern wurden bereits 40 Birnensorten kultiviert, heute sind hingegen 5.000 Arten bekannt. Am besten pflanzt man jene Sorte, die man besonders gerne isst – nicht ohne zu prüfen, ob sie auch für den gewählten Standort geeignet ist. Es empfiehlt sich, in einer Baumschule beraten zu lassen.
Die Birne ist sehr gesund: Sie gilt als basisch und weist geringe Fruchtsäure auf. Sie wird insgesamt sehr gut vertragen, besonders auch von Kranken, und wird auch von Kindern geliebt. Sie ist aufgrund eines hohen Wassergehalts saftig, außerdem reich an Balaststoffen, Vitaminen, Kalium und Cacium. Die meisten Birnenarten werden noch hart geerntet und bis zur Genussreife gelagert, damit der “Schmelz” der Frucht erhalten bleibt. Meist sind sie jedoch nicht lange lagerfähig und verderben rasch. Sie sind kühl und luftig zu lagern, dabei nicht zu eng nebeneinander sondern locker aufgelegt, und regelmäßig zu kontrollieren.
Birnen sind wohlschmeckend, saftig und süß. Der mild-süße Birnengeschmack harmoniert gut mit der Bitternote von Schokolade, entweder in Form von Kuchen und/oder Eis. In Rotwein pochierte Birnen sind ein Klassiker der österreichischen Dessertküche. Gedünstete Birnenhälften, gefüllt mit Preiselbeermarmelade, sind als fruchtige Beilage für Wildgerichte ebensolche Klassiker. Am besten genießt man jedoch Birnen frisch und roh oder in gegarter Form, entweder als Kompott, als Mus oder auch im Glas eingeweckt, wie es zunehmend wieder in Mode kommt. Die Birne eignet sich als Zutat fürs Frühstücksmüsli oder den Obstsalat, aber selbstverständnlich auch als Beilage für süße Mehlspeisen, wie z.B. Topfennockerl und Grießschmarren. Für Ernährungbewusste und Vegetarier möchte ich eine pikante Birnensuppe empfehlen (siehe unten). In Kombination mit Kürbis ist diese Suppe ein nicht nur gesundes sondern auch farbenfrohes Herbstgericht.
Neben den Früchten wird auch das Holz des Birnbaums genutzt. Als relativ feinporiges Hartholz ist es für den Möbelbau sehr gefragt. Es ist nämlich formstabil und ein langsamer Trocknungsprozesses verhindert unerwünschte Rissbildungen. Seine hellgelbe Farbgebung ist für viele ansprechend.
Rezeptempfehlung: Birnensuppe mit Kürbis
(Originaltitel des Rezepts: Linsensuppe mit Kürbis und Birnen, aus: Fettarme Küche für Genießer, Naumann und Göbel, Köln, o.J., S. 17)
Zutaten: 2 festen Birnen, 400 g Kürbis , 200 g Gemüsezwiebel, 300 g Kartoffeln festkochend, 2 EL Zitronensaft, 10 g Kürbiskerne, etwas Öl, 20 g Butter, 1-2 EL Birnendicksaft o.ä., 1 l Gemüsebrühe, 200 g rote Linsen, 3 Frühlingszwiebeln, etwas Majoran, Salz & Pfeffer
Zubereitung: ungeschälte Birnen in Würfel schneiden und in Zitronensaft wenden; den Kürbis sofern von der Sorte Hokkaido ungeschält, andernfalls schälen, entkernen und in kleinere Würfel schneiden, ebenso mit geschälten Kartoffeln und den Gemüsezwiebeln verfahren; Öl und Butter erhitzen, Kürbis- und Zwiebelwürfel glasig dünsten; den Birnendicksaft hinzufügen und etwas karamelisieren lassen; mit Brühe aufgießen und aufkochen lassen; 5 min. kochen; parallel dazu die Kürbiskerne in einer beschichteten Pfanne mit wenig Öl anrösten; die Kartoffeln, Linsen und Birnen zur Suppe hinzufügen und weitere 10 Min. bei mittlerer Hitze garen; Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden und Majoranblätter abzupfen und weitere 2-3 Min. mitgaren; salzen & pfeffern; heiß servieren und eventuell Vollkorn- oder Bauernbrot dazu reichen.
Bewertung: Das Rezept ist einfach in der Zubereitung. Der Geschmack ist gemüsig-leicht mit einem Hauch von Süße, die nicht zu dominant ist. Die knackigen Kürbiskerne erhöhen das Bisserlebnis und die bunte Farbgebung ist ein optischer “Hingucker”, die fröhliche Stimmung verbreitet. Es sollte darauf geachtet werden, das Gemüse nicht zu weich zu kochen.