Blattsenf – Baby Leaf
Die ersten Arbeiten im Gemüsebeet sind getätigt: Radieschen und Karotten sind ausgesät, Zwiebel wie Knoblauch gesteckt und Salate gepflanzt. Bis zur Ernte braucht es noch ein wenig Geduld, aber bei Salat und Radieschen geht es recht rasch. Je früher gesät und gepflanzt wird, umso früher lässt sich klarerweise ernten. Die Wetterbedingungen waren bisher optimal – trocken, aber warm. Ich habe meine erste Radieschenaussaat leider erst Ende April getätig, also dauert es bis zur ersten Kostprobe noch ein wenig. Um meine Gier aufs Ernten zu stillen, kann ich mich schon mal im Kräuterbeet bedienen, in dem es üppig sprießt: Neben Petersilie aus dem Vorjahr (siehe vorigen Beitrag Petersilie & Pesto) zeigt sich der üppige, rasch wachsende Neuaustrieb von Zitronenmelisse, Oregano, Schnittlauch und Estragon, während sich der Thymian bereits mit zartrosa Blüten ziert. Neben diversen Kräutern sind es außerdem Blattsalate, die im Frühjahr als Erste zur Verfügung stehen. Ich liebe bunte Salatteller, die sich mit Blüten sowie herrlichen Essig- und Öl-Essenzen – im besten Fall mit eigenen Kräutern aromatisiert – verfeinern lassen. Mit Pflück- und Schnittsalaten ist man gut beraten, da über einen längeren Zeitraum geerntet werden kann. Ich kaufe meist Setzlinge beim Jungpflanzenmarkt, die zügig anwachsen und rasch erste Blätter liefern. Bevorzugt pflanze ich die Sorte Eichblatt, die ein wenig robuster ist, als andere Sorten. Die Aussaat von Salat – z.B. Kopfsalat – kann sich nämlich durchaus als schwierig getstalten. Meist habe ich Probleme, dass die Pflanzen üppige, feste Köpfe ausbilden. Daher kaufe ich Kopfsalat lieber ein. Glücklicherweise gibt es jedoch eine reiche Auswahl an allerlei Salatsorten, mit denen sich ansehnliche Erfolge erzielen lassen.
Wie wäre es mal mit Blattsenf (Purple Frills oder Brassica Juncea), der mit seinem senf- bzw. kresseartigem Geschmack zu den Asiasalaten zählt? Er eignet sich als würzige Zutat hervorragend für gemischte Blattsalate und Wokgerichte. Weiters eignet er sich aufgrund seiner Erscheinung besonders gut zum Dekorieren von allerlei Speisen und macht sich auch auf Jausentellern und belegten Broten gut. Die Bätter sind ähnllich wie bei Rucola geformt, nur ein wenig mehr fiedrig gezackt. Die englische Bezeichnung Purple Frills verrät viel über die dunkle, purpurrote Farbe, die der Salat in der Sonne ausbildet, bei schattigem Standort zeigt sich ein rot-grüner Farbverlauf. Ich habe Ende April ausgesät und kann nun schon die ersten jungen Blättchen als Mikrogemüse verkosten und damit mein Frühstücksbrötchen dekorieren. Baby leaf wird dies effektheischend in der Küchenfachsprache genannt. Im Prinzip bezeichnet dies nur die Blätter der Jungpflanzen. Für die Anzucht von Baby leaf oder anders genannt Mikrogemüse eignen sich im Prinzip alle Schnittsalate.
Der Anbau von Baby Leafs/Mikrogemüse bietet sich meiner Meinung nach besonders gut fürs Gärtner mit Kindern an – sei es im Garten oder am Balkon. Die Aussaat und Pflege im Topf ist einfach zu bewerkstelligen und der Erfolg stellt sich rasch ein. Man kann verschiedene Sorten auswählen und so den Kindern neue Geschmacksrichtungen im wahrsten Sinne des Wortes “schmackhaft” machen. Aussgesät wird am Besten in einer breiten, flachen mit Erde gefüllten Blumenschale, dann werden die Samen mit etwa 1 cm Erde bedeckt und danach stets feucht gehalten. Die optimale Keimtemperatur ist etwa 16°C und schon nach einer Woche beginnt das Saatgut zu keimen. Nach zwei Wochen lassen sich die ersten kleinen Blättchen verkosten. Für eine reichere Ernte sollte man sich noch zwei weiter Wochen gedulden, um danach durch Schnitt die gesamte Pflanze zu ernten oder alternativ wie bei Pflücksalat nur Einzelblätter abzuzupfen. Blattsenf kann das ganze Jahr hindurch gesät und geerntet werden. Er lässt sich früh im Jahr aussäen und bis zum Frost beernten, weil er wenig kälteempfindlich ist. Im ausgewachsenen Zustand erreicht Blattseinf eine Höhe von bis zu 30 cm hoch und schmeckt dann intensiver als Baby leaf, das im Unterschied dazu milder im Geschmack ist.
Noch ein Tipp: Rote Salate sind zwar meist ein wenig herber im Geschmack, was nicht jedermanns/-frau Sache ist, werden allerdings von den Schnecken gemieden, was bei entsrepchender Plage durchaus porsitiv ist.