Himbeere – Couscous
Himbeeren sind meine Lieblingsbeeren. Aufgrund der warmen Temperaturen hat die Himbeerernte heuer früher als sonst begonnen. Schon seit zwei Wochen ernte ich die süßen Früchte in meinem Garten. Am liebsten nasche ich sie sonnengewärmt direkt vom Strauch, dann ist ihr Aroma am intensivsten. Dass es sich hierbei nicht im eigentlichen Sinn um Beeren sondern um Sammelsteinfrüchte handelt, ist für den Genuss Nebensache. Die kultivierten Früchte sind größer als jene von wildwachsenden Sträuchern, die auf Waldlichtungen und an Waldrändern gedeihen. Solche wildwachsenden Himbeeren wurden angeblich bereits von unseren Vorfahren in der Steinzeit gesammelt.
Himbeeren zählen zu den Rosengewächsen und bilden mannshohe Ruten aus. Während der Ernte sorgen ihre Stacheln für den einen oder anderen Kratzer. Die Sträucher brauchen lockeren, humosen Boden und vertragen keine Staunässe, sollten aber feucht gehalten werden. Wie andere Beerensträucher sind sie flachwurzelnd und das Hacken im wurzelnahen Bereich sollte daher vermieden werden. Um den Boden bei Bedarf feucht zu halten, empfiehlt es sich zu Mulchen. Himbeeren sind im Grunde pflegeleicht. Hat man sie einmal im Garten, wird man sie nicht so schnell wieder los, da sie sich rasch bei passenden Bedingungen über Wurzelausläufer ausbreiten und sich ihren Weg auch mal dorthin bahnen, wo man sie nicht haben will. In diesem Fall kann man die abtrünnigen Ausläufer sehr leicht durch Hacken des Bodens im Zaum halten oder die jeweiligen Jungpflanzen ausgraben und diese an liebe Nachbarn, Freunde und Bekannte weitergeben oder sogar eintauschen.
Bei den Himbeeren werden zwei Gruppen unterschieden. Dies sind Sommer- und Herbsthimbeeren, die beide einer unterschiedlichen Pflege bedürfen. Erstere bilden ihre Früchte an den Vorjahrestrieben aus, zweitere an den Jungtrieben desselben Jahres. Dies bedeutet, dass bei den früher tragenden Sommerhimbeeren, nur jene Ruten, enfternt werden, die bereits getragen haben; bei den Herbsthimbeeren werden hingegen nach der Ernte alle Ruten bodeneben gekappt.
In unserem Garten befinden sich die Himbeeren in der Nähe der Terrase – quasi in “Griffweite”. Es ist ein realtiv windgeschützter und sehr sonniger Platz. Die einzelnen Sträucher, die wir vor wenigen Jahren dort geplanzt haben, bilden jedes Jahr ein dichtes Gestrüpp. Es empfiehlt sich allerdings, die Ruten an einem Gerüst mit horizontalen Drähten geordnet in Zaum zu halten, wie es mein Vater praktiziert. Dadurch herrscht bessere Übersicht über die Triebe und sie lassen sich besser pflegen und beernten. Das kultivierte Chaos in unserem Garten kann, wenn man will, als Ausruck naturnahen Gärtnerns gewertet werden.
Himbeeren sind, wie könnte es anders sein, sehr gesund. Schon Hildegart von Bingen erkannte die Himbeere als Heilmittel. Sie enthält viel Vitamin C sowie Eisen, das gut für die Blutbildung ist; der hohe Kalziumgehalt wirkt sich positiv auf Knochen und Zähne aus – besonders in Kombination mit Milchprodukten wie Joghurt oder Sauerrahm – und die enhaltenen Flavonoide weisen antioxidative Wirkung auf und dienen damit der Krebsvorsorge. Weiters wirken sich Himbeeren positiv auf den Verdauungsapparat aus.
Die fragilen Früchte sind druckempfindlich und werden am besten frisch verzehrt. Außerdem sollte aufs Waschen verzichtet werden, sofern sie nicht verschmutzt sind. Die Beeren schmecken trotz geringen Zuckergehalts sehr süß und sind aufgrund ihres hohen Wassergehalts kalorienarm. Für den kulinarischen Genuss werden Himbeeren zuallererst mit Süßspeisen assoziiert: Sie werden für Fruchtsalate, Kuchen, Cremedesserts, Parfaits oder Sorbets verwendet und landen ausserdem in so manch fruchtigem Drink. Sie geben jedoch auch so manch pikanter Speise einen fruchtigen Kick. So passt die zarte Beere zum Beispiel gut zu Ziegenkäse und grünem Blattsalat, mit wertvollem Öl mariniert und mit ein paar Kernen oder Nüssen garniert. Ein wenig exotischer ist die Kombination mit Gurke, Couscous und Garnelen. Für den Couscous-Himbeer-Salat haben wir uns von folgendem Link inspirieren lassen und das Rezept ein wenig abgewandelt, indem wir die Himbeeren frisch über den Salat verteilt haben. Dazu passen gegrillte Garnelen. Dieser Salat eignet sich übrigens auch recht gut für ein Picknick im Freibad, am Badeteich oder am Seeuer.
Schöne Ferien wünscht euch das Team von Natugartenaufdenteller.at