Lavendel, Taglilie, Monarde – Blüten aus dem Staudenbeet
Lavendel, Taglilien und Monarde sind beliebte Pflanzen im Staudenbeet. Sie sind jedoch nicht nur schön anzusehen, sondern – man glaubt es kaum – sie schmecken auch herrlich. Lavendel, der als der Rosenbegleiter schlechthin gilt, ist im Allgemeinen als Gewürzkraut bekannt. – Für Experimentierfreudige sei auf folgende Marinade hingewiesen: ein paar abgerebelte Lavendelblüten mit etwas Orangensaft oder -zesten, einer zerdrückten Knoblauchzehe, klarem Honig, Olivenöl und gehacktem Thymian verrühren und damit das Fleisch einreiben (besonders für Hühnerfleisch geeignet) und vor dem Braten einziehen lassen. – Auf Reisen nach Asien habe ich bereits die Erfahrung gemacht, dass dort allerlei Blüten verspeist bzw. als Tee aufgegossen werden wie z.B. Chrysanthemen. Doch Taglilien? Diese attraktiven roten, gelben und orangen Blütenkelche? Essbar? Immer wieder lese ich davon in diversen Zeitschriften. Nachdem ich neulich in der letzten Juni-Ausgabe der österreichischen Gartenzeitschrift Garten+Haus ein Rezept zu Taglilien vorfand, war es soweit: Ich musste endlich diese Blüte verkosten. Also habe ich im Garten eines der Blütenblatt abgezupft und mutig hinein gebissen. WOW – es überraschte mich eine unerwartet knackige Konsistenz und ein süßer Geschmack. Daraufhin habe ich gleich das empfohlene Rezept ausprobiert: Taglilienblüten gefüllt mit Kräuterfrischkäse – geeignet für den Käseteller oder angerichtet auf Blattsalat.
Neben der Taglilie findet sich in meinem Staudenbeet auch die rot blühende Monarde bzw. Indianernessel (auch Goldnessel genannt). Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika und ihre Blätter mit minzeähnlicher Geschmacksnote wurde schon von den Ureinwohnern Amerikas für Tee verwendet. Ihre knallroten, bizarren Lippenblüten sind gleichermaßen dekorativ wie schmackhaft und etwas süßer und feiner als die Blätter. Sie eignen sich daher sehr gut zur Dekoration von Desserts – z.B. Zitronensorbet – sowie allerlei Getränken. Aber auch für pikante Speisen können sowohl Blüten als auch Blätter verwendet werden. Folgendes Rezept hat mich besonders begeistert:
Indianernessel-Couscous (aus: Garten + Haus, Juli/August 2012, S. 68)
Zutaten: 100 g Couscous, 200 ml kochendes Wasser, 25 g Butter, 1 Bund Frühlingszwiebeln, 200 g Paradeiser, grüne Blätter sowie rote Blütenblätter der Indianernessel, Olivenöl, Zitronensaft, Salz & Pfeffer
Zubereitung: Couscous mit kochendem Wasser übergießen, Butter unterrühren und zugedeckt ein paar Minuten quellen lassen; dann mit einer Gabel auflockern und abkühlen lassen; zwischenzeitlich Frühlingszwiebel in feine Ringe und Paradeiser in gefällige Stücke schneiden; ein paar Indianernesselblätter klein hacken (ca. 1 EL); dann das vorbereitete Gemüse und die gehackten Blätter unter den Couscous mengen; mit Salz & Pfeffer abschmecken und anrichten; von den Indianernesselblüten nur die roten Kronblätter abzupfen und üppig über den Salat streuen. Solo oder als Beilage zu Fisch und Fleisch genießen. Bon appetit!