Salatrauke (Rucola) – leichte Sommerküche mit Couscous
Endlich ist der Garten in Schwung gekommen und präsentiert sich nun vollflächig in saftigem Grün. Sogar im Gemüsebeet zeigen sich allseits kleine und größere grüne Sprossen und Pflänzchen. Nicht alle meine Bemühungen sind von Erfolg gekrönt. So ist es zum Beispiel für meine Radieschenzucht zu schnell heiß und trocken geworden und sie sind geschoßt. Mehr Glück habe ich mit dem Anbau von Salatrauke (eruca sativa), die in der lockeren Hochbeeterde satte grüne Balttrosetten entwickelt hat.
Rauke (dt.) oder Rucola (lat.) lässt sich sehr einfach im Garten selbst ziehen und ist daher auch fürs Gärtnern mit Kindern geeignet. Im Freiland kann Rucola zwischen Mai und September ausgesät werden, im Topf sogar das ganze Jahr über, natürlich nur am entsprechend geeigneten Standort. Die Keimtemperatur sollte mindestens 15°C betragen. Die Samen kommen etwa 0,5-1 cm tief in die Erde mit einem Reihen-Abstand von 15-20 cm. Die Keimdauer beträgt dann in etwa 10-14 Tage. Dabei ist auf gleichmäßige Feuchtigkeit zu achten. In der Folge bilden sich schöne Blattrosetten aus. Geernet werden können bereits die ersten jungen Blätter, je größer und älter die Blätter, umso intensiver wird der herb nussige Geschmack, der vor allem von den enthaltenen Senfölen verursacht wird. Rauke/Rucola ist ein Kreuzblütengewächs. Beim Anbau in Fruchtfolge ist darauf zu achten, dass im Folgejahr nicht wieder an derselben Stelle eine Pflanze aus derselben Familie ausgesät/gepflanzt wird. Dazu zählen unter anderem Kohlgewächse und auch Radieschen.
Rauke ist eng mit der mediterranen Küche verbunden. Sie eignet sich vor allem als Blattsalat, mit ein wenig Balsamessig und Olivenöl mariniert und ein paar Parmesansplittern verfeinert, oder in Kombination mit anderen Blattsalaten und Blüten als bunter Salatteller. Ich mag es auch, einzelne Blätter aufs Schinken- oder Käsebrot zu legen sowie kleingeschnitten wie ein Gewürzkraut unter den Paradeis- und Erdäpfelsalat zu mischen. Eine Handvoll Blätter unter das Erdäpfelpüree gemischt, gibt dem Traditionsgericht einen ganz besonderen Kick. Außerdem dient Rucola als klassische Pizzaauflage, z.B. zusammen mit würzigem Prosciutto, und macht sich ebenfalls im Risotto gut.
Ich habe Raukesamen im Mai ausgesät und kann nun schon die ersten Blätter ernten. Da jetzt die ersten heißen Tage angebrochen sind, empfiehlt sich eine leichte unkomplizierte Sommerküche. Couscous zählt definitiv für mich zu so einer Art sommerlicher Küche. Das geht ganz einfach und wenn man die Grundbgriffe beherrscht, braucht es dafür eigentlich gar kein Rezept. Der Fantasie sind dabei je nach Geschmacksvorlieben keine Grenzen gesetzt.
Und so haben wir rezent unseren Couscous-Salat mit Rauke gemacht: Couscous mit heißem Wasser oder Suppe aufgießen. 10 Min ziehen lassen, danach mit einer Gabel auflockern. Feta-Stückchen sowie Raukeblätter untermengen und mit etwas Olivenöl würzen, bei Bedarf auch salzen; ein paar Paradeisstückchen sind ebenfalls passend. Der Salat lässt sich als Hauptgericht genießen oder als Beilage zu kurzgebratenen Lammkotelettes, auch Fischfilets kann ich mir gut vorstellen. Der Salat schmeckt sowohl frisch zubereitet und noch lauwarm, aber auch genauso nach ein paar Stunden gut durchgezogen und gekühlt- so eignet er sich hervorragend für ein Picknick im Grünen. Guten Appetit!