Rote Ribisel (Johannisbeere) – Kuchen
Endlich ist Sommer und Urlaubszeit. In meinem Beerenbeet sind die Erdbeeren längst abgeernet und auch die Himbeerernte neigt sich dem Ende zu. Aber noch gibt es keinen Beerennotstand, denn nun hat die Ribisel bzw. Johannisbeere mit ihren weißen, roten oder schwarzen Beeren Hochsaison. Solche Sträucher sind relativ pflegeleicht, sofern der Strauch am richtigen Standort angesiedelt ist. Es sollte in jedem Fall ein sonniger Platz sein und besser auch windgeschützt, aber in meinem windigen Garten hat der Strauch kein Problem. Auch sollte der Strauch, der ein Flachwurzler ist, feucht gehalten werden, wobei bei großer Hitze sowie zur Blüte- und Reifezeit der Beeren besonders darauf zu achten ist. Gleich nach abgeschlossener Ernte empfiehlt es sich, die ältesten Äste herauszunehmen, um den Strauch luftig und damit ertragreich zu halten. Wie das geht, ist z.B. auf der Website von Natur im Garten nachzulesen bzw. anzusehen.
Die rote Ribisel ist mit ihrem süß-säuerlichen Aroma eine kulinarische Herausforderung. Sie ist jedoch unverzichtbar, wenn es um Desserts mit gemischten Beeren geht, denn sie bereichert mit ihrer Säure die süße Note dieser Mischungen. Doch beim Stichwort Ribisel denke ich zuallererst an Ribiselkuchen, einen Klassiker der österreichischen Mehlspeisküche. Dies ist eine meiner kulinarischen Kindheitserinnerungen, die untrennbar mit dem Sommer verbunden ist. Dieser Kuchen passt nicht nur zur nachmittäglichen Kaffeejause auf der sonnenbeschienen Terrasse sondern bereichert auch jedes Picknick im Freibad. Das säuerliche Aroma der knallroten Ribiselbeeren ist ein geschmacklicher wie optischer Kontrast zum gezuckerten weißen Eischnee. Es ist herrlich, wenn zuerst die Eischnee-Kruste knackt und dann die Ribiselbeeren im Mund zerplatzen. Damit dieser altmodische Klassiker angesichts der Cupcake-Mode nicht in Vergessenheit gerät, möchte ich hiermit das Rezept meiner Familie empfehlen:
Hausgemachter Ribiselkuchen
Zutaten (für ein herkömmliches Kuchenblech):
für den Kuchenteig: 25 dag Mehl, 15 dag Staubzucker, 1 Packerl Vanillezucker, 3 Dotter, 3 Eßlöffel Wasser, 5 dag Butter, 1 Packerl Backpulver, 1/16 l Milch; für den Belag: 3 Eiklar, 20 dag Kristallzucker, 1 Packerl Vanillezucker, 30 dag Ribisel;
Zubereitung: Zucker, Vanillezucker, Dotter, warmes Wasser schaumig rühren, nach und nach zerlassene Butter und das mit Backpulver vermischte Mehl einmengen und Milch zugeben; den Teig fingerdick auf ein Kuchenblech streichen (am besten Backpapier verwenden) und bei ca. 180°C hellgelb backen; zwischenzeitlich den Belag vorbereiten: Eiklar zu Schnee schlagen, Zucker mit Vanillezucker und Ribisel sanft unterheben; dann auf den hell gebackenen Kuchen streichen und bei verringerter Hitze fertig backen (auf leichte Bräunung und knusprige Oberfläche achten)