Minze – Mojito
An einem perfekten Sommerabend wie heute ist es an der Zeit Natur und Garten mit allen Sinnen zu genießen. Nach dem letzten Regenguss sowie einigen Pflegemaßnahmen wie Rasenmähen und Ausbrechen von Verblühtem hat sich der Garten von der letzten Hitzewelle weitgehend erholt. Im goldenen Licht des späten Nachmittags leuchten die Farben der Natur besonders intensiv. Es ist eine wahre Augenfreude und ich frage mich, mit welchem Geschmackserlebnis sich dieser optische Genuss verbinden lässt. Meine spontane Eingebung lautet: Es braucht einen Sundowner, ein Getränk zum lässigen Chillen im Deckchair, während die Sonne hinter dem Hügel versinkt! Gesagt, getan – selbstverständlich nicht ohne einer Zutat aus dem hauseigenen Garten! Und wieder einmal werde ich in meinem Kräutergarten, der mit seinen diversen Düften, das sinnliche Erlebnis um eine weitere Komponente bereichert, fündig. Ich entscheide mich für Minze/Pfefferminze. Mit ihrem erfrischenden Mentholgeschmack und kühlenden Effekt ist die Minze der perfekte Begleiter für heiße Sommertage. Bei besonders heißen Temperaturen ist es ratsam über den Tag verteilt lauwarmen Pfefferminztee zu trinken, wie es zum Beispiel in den arabischen Ländern seit jeher Usus ist, oder zumindest das Glas Wasser mit ein paar Minzeblättern zu bereichern. Manchmal darf es auch ein wenig Alkohol sein und so entscheide ich mich für Mojito, einen kubanischen Drink, bei dem Minze neben weißem Rum aus Zuckerrohr ein unverzichtbarer Bestandteil ist. Die beste Information, wie man einen originalen Mojito mixt, liefert der Spirituosenerzeuger von Havana Club, einer der international bekanntesten Rumsorten.
Minze gibt es in zahlreichen Sorten und Geschmacksrichtungen. Wie Melisse ist auch Minze ein mehrjähriges Kraut und besonders pflegeleicht. Es empfiehlt sich ein herbstlicher Rückschnitt, damit die Pflanze im folgenden Frühjahr im gemäßigten Klima wieder gesund und kräftig austreibt. Minze ist eine echte Südländerin und wurde von den Römern in den Norden gebracht. Sie liebt daher – je nach Sorte – sonnigen Standort, gibt sich aber auch mit Halbschatten zufrieden. Sie kann leicht sowohl über Stecklinge als auch über Wurzelteile vermehrt werden. Aber Achtung, denn kein Vorteil ohne Nachteil: Hat man die Minze einmal in den Garten geholt, dann wird man sie nicht mehr so leicht los. Da sie sich durch unterirdische Wurzelausläufer unglaublich rasant ausbreitet, empfiehlt sich eine Wurzelsperre oder eine Anpflanzung im Topf. Andererseits kann man im Naturgarten nie genug Minze haben, ist sie doch zur Blütezeit eine viel besuchte Bienenweide. Ohnehin empfiehlt sich der Anbau von verschiedenen Sorten, um je nach Gericht, die richtige Sorte verfügbar zu haben. So sind zum Beispiel Fruchtminzen, darunter Erdbeer- und Apfelminze aufgrund des fehlenden Menthols weniger scharf und fruchtiger im Geschmack. Solche Arten sind daher besser für Kinder geeignet als die scharfe, mentholhaltige Pfefferminze. Zur Vorratshaltung empfiehlt sich Minzeblätter einzufrieren, um sie auch noch später in der kargen Jahreszeit für kulinarische Abenteuer zur Verfügung zu haben. Zum Trocknen eignet sich hingegen nur die echte Pfefferminze, und zwar für die Zubereitung von Tee. Für meinen Mojito habe ich natürlich frische Minze aus dem Garten geholt, und zwar aufgrund ihres feinen Aromas Hugo-Minze, die nichts anderes als eine Grüne Minze ist.